Die BR43 wurde von Fleischmann als frühe DRG-Version umgesetzt und ist in dieser Form weder als DRG- noch weniger als Reichsbahnlok akzeptabel. Auch die Radsätze sind nicht mehr zeitgemäß und bedürfen dringend einem Austausch. Hier sei die Firma Gräler empfohlen. Von H0-pur bis RP25 ist alles möglich und wer Interesse an einem zeitgemäßen Modell hat, sollte unbedingt einen Austausch vornehmen. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Es müssen noch zahlreiche Details verändert werden um beispielsweise eine DR – Lok im Zustand der sechziger Jahre zu erhalten. Zu beachten ist dabei, dass damals kaum eine Lok der anderen glich und deshalb beim Umbau unbedingt Vorbildfotos vorhanden sein sollten. Beispielhaft möchte ich da nur die Problematik der Windleitbleche nennen. Es gab Loks ohne Bleche, mit Wagnerblechen, mit Schornsteinwindleitblechen und mit Witte-Windleitblechen. Also das gesamte Spektrum dieser Windleiteinrichtungen. Auch die Lage der Luft-und Speisepumpe variierte von Lok zu Lok. Erfolgte hier eine Neupositionierung, wurden auch die Aufstiege neben den Pumpen verändert. Damit wandelte sich das Bild der Lok maßgeblich. Dies betraf bei einigen Loks auch den Kessel, denn man glich bei entsprechenden Schadgruppen die Bauteile denen der BR44 an. So wurde der vordere Dampfentnahmestutzen verlegt und ein neuer Dreifachverteiler angebaut. Der Rauchkammertürring wurde eingeschweißt und neue Rauchkammertüren angebaut. Einige Loks erhielten neue Schornsteine von der BR44 und Troffimoffschieber. Damit entfielen die Druckausgleicher auf dem Zylinder. Total aus dem Rahmen fielen die 43 009 und die 019. Ihre Dampfverteilerarmatur wanderte nach hinten direkt unter den Dampfdom. Auf der Lokführerseite wurde hier die Zuleitung zur Luftpumpe und Dampfpfeife angeflanscht. Also eine weitere Variante bei nur 35 gebauten Lokomotiven! Unterschiede gab es weiterhin beim Steuerungsträger, dem Führerhaus und natürlich den Tendern. Die hier gezeigte Lok hat neue, beleuchtete Laternen und Bügel erhalten, neue feine Rangiertritte und Bremsschläuche, eine neue Rauchkammertür von Weinert, einen neuen Schornstein und Wittebleche von der BR44, neue Handräder an den Speiseventilen, unter dem Umlauf Elektroleitungen, Verteilerkästen und Triebwerksleuchten, eine neue Speiseleitung vom Tender zur Speisepumpe, eine vorbildgetreue Positionierung der Beschilderung am Führerhaus, korrekte Sandfallrohre und am Tender neue, feine Griffe und freistehende, beleuchtete Laternen. An der Steuerung wurden die Hängeeisen ergänzt und die Druckausgleicher entfernt. Die unschöne vordere Befestigung des Kessels mit einer M2-Schraube im Bereich der Steuerung wurde in den Zylinder verlegt und somit der freie Kesseldurchblick gewährleistet. Die bei den frühen Einheitsloks und besonders der BR43 typische Lücke in den Anstellstangen auf der Heizerseite der Lok, entstanden durch den Wegfall des Frischdampfventiles zum Vorwärmer, wurde ebenfalls nachgebildet. Auch das am Fleischmannmodell vorhandene Anstellventil für die Riggenbach-Gegendruckbremse nebst Stellstange wurde entfernt. Dennoch gilt es, weitere Modifizierungen vorzunehmen. Das betrifft vor allem den Anbau eines Schmierpumpenantriebes, den Einbau einer Tendertür, einer Zugstange zur Betätigung des Wasserkastendeckels und neuer, fein detaillierter Sicherheitsventile. Abschließend wird noch eine Beheimatungsanschrift angebracht und eine sorgfältige Patinierung erfolgen. Die bereits erfolgte Optimierung des Tenderantriebes inclusive einer Erhöhung des Ballastgewichtes führte zu dem Ergebnis, dass die Lok nun im Stande ist, die gleiche Zuglast wie meine Weinert-BR44 zu übernehmen.
Die 43 010 mit den im Text erwähnten Änderungen. Besonders die geänderte Rauchkammertür und die Wittebleche in Verbindung mit dem neuen Schornstein geben dem Modell ein völlig neues Aussehen.
Auf diesem Foto ist sehr gut der unterschiedliche Abstand zwischen den drei parallel verlaufenden Anstellstangen zu erkennen. Auch die Sandfallrohre und das tief sitzende Lokschild am Führerhaus fallen ins Auge.
Hier sieht man gut den freien Platz über den Zylindern, weil die Druckausgleicher fehlen. Ebenso macht sich die fehlende Befestigungsschraube im Bereich der Steuerung positiv bemerkbar. Gut zu erkennen ist auch das Hängeeisen zwischen Aufwerfhebel und Schieberschubstange.
Hier ist die fertige Lok zusehen wie sie wohl im Betriebszustand aussah. Bekanntermaßen behielten die Lokomotiven nicht all zu lang ihren nagelneuen Lack.
Dieser Umbausatz aus dem Hause Günther Modellbau ermöglichte den Umbau einer Roco 44 in eine Lokomotive der Baureihe 43. Das hier gezeigte Modell der 43 025 entstand aus den Teilen des Umbausatzes sowie zahlreichen Weinertteilen. Die Radsätze stammen von Teichmann Spezialmodelle. Der Auftrag umfasste die Lackierung und Alterung der Lokomotive sowie den Einbau der LED-Beleuchtung und des Decoders. Die Lok stellt nun das Original des Bw Cottbus dar.
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